Lobelias Kräutergedichte



Gundelrebe



Wir binden den Gundelrebenkranz
und geh'n damit zum Hexentanz.
In der Walpurgisnacht gebunden,
werden durch ihn alle Hexen gefunden.

Wer ihn trägt in seinen Haaren
erkennt die Hexen und ist sicher vor ihrem Gebaren.

Doch eins musst du bedenken,
solltest du dies Kränzlein verschenken
in jener Nacht,
wird von dir selbst ein Zauber entfacht.
Schenkst du es dem Liebstenfein,
wird sein Herz für immer dein.

Aber suchen wir keinen Liebsten,
und fürchten auch nicht den Hexensabbat,
dann schneiden wir das Kraut an den Kartoffelsalat!

© Lobelia

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Kamille



Kamille, du zartes Kind,
deine Blüten wiegen sich sanft im Wind.
Du säumst die Äcker und die Wiesen,
wir dürfen deinen Duft genießen.

Deine falsche Schwester sieht fast aus wie du,
sogar größer und schöner will sie sich geben.
Doch sie ist nur ein Trugbild und lernt nichts dazu,
niemals kann sie sich über dich erheben.

Du bist in den Krankenhäusern Dauergast,
fast jeder bekommt deinen Tee verpasst.
Deine Heilkraft ist berühmt,
manch Magenleiden wurde mit Dir gesühnt.
Zu den Wundern der Natur möchte ich dich zählen,
in meinem Kräuterschrank wirst du nie fehlen!

© Lobelia

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Hagebutte



Als Männlein im Walde auf einem Bein,
gingst du in die Welt der Lieder ein.
Du säumst die Waldränder mit deinen stachligen Hecken
Dein Juckpulver nehmen Kinder, um andere zu necken.

Aus deinem Fruchtfleisch kochen wir blutroten Tee.
Er schmeckt sogar Kindern und enthält viel Vitamin C.
Oder wir bereiten ein wohlschmeckend Mus,
Hätscherbätsch - ein wahrer Genuß.

© Lobelia

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Lavendel




Betörenden Duft und leuchtende Farben,
brachten die Römer in unseren Garten.
Sein Duft ist Magie, sein Zauber verführt,
hat er einmal unsere Seele berührt.

Schon Maria Magdalena wußte von dieser Macht:
Indem sie mit Lavendelöl Jesu Füße einrieb,
er ihr alle Sünden vergibt.

Als Schutz vor Pest und Cholera
war er im Mittelalter da.
Und heute ist er noch anerkannt
als Mottenschutz im Kleiderschrank.

Sein Duft aber ist eine Sommermelodie,
die Botschaft lautet, vergiß mich nie ...

© Lobelia

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Baldrian




Baldrian, das Katzenkraut
ist fast allen gut vertraut.
In Form von Tee oder auch Tropfen,
zusammen mit Melisse und auch Hopfen,
bringt diese Wurzel guten Schlaf,
Ruhe und Entspannung bei Bedarf.

Für Katzen ist der Geruch eine Wonne,
riechen sie ihn, räkeln sie sich gern in der Sonne.
Unsere Nasen finden den Duft meist unangenehm,
doch das ist nur ein kleines Problem.
Seine Wirkung gleicht das vielfach aus.
Baldrian gehört in jedes Haus!

© Lobelia

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Beifuß



Kleiner Bruder des Wermuts,
du tust unserem Magen so gut.
Dein Bruder ist zwar mächtiger noch,
aber viel bitterer auch, jedoch.

Einen Büschel Beifuß
stecke in den Gänsebraten,
damit wird dieser nicht nur gut geraten,
sondern er wird uns auch besser bekommen,
denn dem Fett wird seine Wirkung genommen.

© Lobelia

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Holunder



Wer fällt einen Holunderstrauch,
so sagt ein alter Brauch,
bringt Unglück über Hof und Haus.
Drum reiß' ihn niemals aus!
Frau Holle wohnt in seinen Zweigen
und and're Götter mehr.
Darum soll'n wir uns vor ihm verneigen
und den Hut zieh'n ihm zur Ehr'.

Zum Dank schenkt er uns Fiebertee und andre gute Speisen.
Aus den Blüten, den zarten, weißen,
machen wir Küchlein, Sirup, Sekt und Tee.
Aus den schwarzen Früchten dann Gelee.
Und auch guten Hustensaft,
erhitzt schenkt er uns neue Kraft.

Die Geister seiner Blüten
werden uns behüten!

© Lobelia

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Johanniskraut



Rot ist der Saft von diesem Kraut,
zerrieben in den Fingern.
Geht kaum mehr ab von deiner Haut
und Leid kann es verringern.

Obwohl es Jesu Blut sein soll,
gab man's den Hexen und Gebannten.
Bevor man dann voll Hohn und Groll
auf dem Kirchplatz sie verbrannte.

Kinder wurden darauf zur Welt gebracht,
und Frauen wurde es zum Totenbett.
Geschnitten wird es in der Johannisnacht -
für die Geister und auch für das Lazarett.

Es schützt vor Hexen und Gewitter,
vor Dämonen und dem bösen Blick.
Sein Tee schmeckt ein bißchen bitter,
doch trinkst du ihn, dann hast du Glück.

© Lobelia

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Dill



Du schönes Kraut, das wir alle kennen und lieben,
Deine zarten Blättchen sich im Wind sanft wiegen.

Wir hacken Dich gerne an den Gurkensalat,
Du kannst aber viel mehr, Du bist so appart.

Auch viele andere Speisen kannst Du verfeinern, verbessern,
Du gehörst zu den Kräutern, die wir brauchen zum Essen.

Aber Du bist auch ein Hexenkraut,
das sollte wissen jede Braut.

Nehme Senf und Dill
und Dein Mann tut was Du willst.

© Lobelia

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Huflatich



Bist ein Dauergast im Hustentee, so kennen wir Dich schon immer,
dass man Dich auch rauchen kann, davon haben die Meisten keinen Schimmer.

Deine Blätter sehen wie Handschuhe aus und erinnern an rauhe Gesellen,
feingeschnitten bist Du dann ein Heilmittel der ersten Quelle.

Aus Dir wird Tee oder auch eine Zigarette

Du bist einfach eine NETTE!

© Lobelia

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