BÄUME- die mächtigen und uralten Bewohner unserer Erde________________________________________________________________ Immer schon haben Bäume eine große Anziehung auf den Menschen ausgeübt. Den Bäumen werden oftmals besondere Fähigkeiten zugeschrieben und viele Legenden und Mythen ranken sich um sie. Bäume wurden von unseren Vorfahren wie Götter verehrt, oftmals wurde geglaubt, dass diese in den Bäumen leben. Es sei nur an den 'Baum der Erkenntnis' erinnert. Demnach war es ein Apfelbaum, der Eva in Versuchung brachte. Aber es ranken sich noch mehr Geschichten um Bäume, zum Beispiel der bekannte Spruch Luthers: "Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäuchen pflanzen!" Der Volksmund sagt, dass ein Mann drei Dinge im Leben tun muss: Ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. In der germanischen Mythologie waren es zwei Bäume, denen die Götter Leben einhauchten und so die ersten Menschen Askr und Embla geschaffen haben. Das Märchen "Frau Holle" erinnert an die Göttin Freya, die von den Germanen im Holunderstrauch verehrt wurde. Auch hier geht es um einen Baum, der von Goldmarie geschüttelt sein will. Die Edda erzählt von einer mächtigen Esche, dem Weltenbaum Yggdrasil, deren Krone das ganze Universum tragen sollte. Und wer kennt nicht den Spruch bei Gewitter: "Vor den Eichen sollst du weichen; Und die Weiden sollst du meiden; Unter Fichten sollst du flüchten; Und die Buchen sollst du suchen.". Ein weiteres Sprichwort sagt: " Einen alten Baum verpflanzt man nicht", dort werden alte Menschen mit alten Bäumen verglichen. Das "Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel" steht für Unstetigkeit im menschlichen Verhalten. Bei Angst, "zittern wir, wie Espenlaub" dagegen heißt es, wir waren fest wie eine alte Eiche, wenn wir standhaft waren. Oder der Begriff "Ein Kerl wie eine Baum" zeugen noch davon. Bäume werden noch heute als Symbol genommen bei verschiedenen Festen: Der Maibaum, der Kerbebaum, der Baum zum Richtfest und natürlich der Weihnachtsbaum. Gäbe es keine Menschen, dann wäre die Erde wahrscheinlich von dichten Wäldern bewachsen. Aber schon seit der Steinzeit haben Menschen die Bäume nicht nur verehrt, sondern sich die Bäume auch nutzbar gemacht. Und immer mehr wich die Nutzbarmachung der Verehrung. Zuerst wurde in Europa abgeholzt, um Flotten zu bauen oder Wohnraum zu schaffen. Später wurde das weltweit ausgedehnt. Man denke nur an die Rohdung der Regenwälder in Südamerika. Auch in der Kunst wird immer wieder den Bäumen gehuldigt. Unzählige Gemälde, Gedichte und Fotographien beschäftigen sich mit Bäumen. Stellvertretend hier das Gedicht von Friedrich Rasche: Das ist fast wie tot: aus den Fenstern zu blicken und keinen Baum zu sehn, nicht Blume, nicht Strauch, nur Mauern und Dächer mit Ziegelflicken, Geschwätze zum einen Himmel voll braunem Rauch, Dass sich das Herz dir tröstlich belaube, schick aus des Gedankens willfähriger Taube, die Bilder der Bäume, ihr geistiges Dauern rufe herein in die tödlichen Mauern! Sie kommen, wie Birnams Wald sich einst regte, grüne Gewalt sprengt das steinern Umhegte. Voran weht der Birke Prophetenfahne, die Fichte hebt die zerschlissne Soutane, es süßt die Linde aufblauenden Tag. In grüner Mantille die Lärche schreitet, das Dach ihrer Stille die Buche breitet, die zitternde Espe nähert sich zag. Akazie, die duftend an sich Verzückte, Kastanie, mit Kerzen flammend Geschmückte, Bergahorn dunkelt rauschend heran. Der Weide Silberkaskade durchtränkt dich, wie grüne Wolke die Eiche umfängt dich - o Welt, die mit dem Walde begann! Nun bist du gerettet, du grünst im Innern von ewiger Wälder großem Erinnern. |